Kommunikative Herausforderungen in der personalisierten Onkologie: Psychische, institutionelle und gesellschaftliche Dimensionen

Prof. Dr. Friedrich Stiefel

Die personalisierte Onkologie stellt die Kliniker*innen und Patient*innen vor neue kommunikative Herausforderungen, die in diesem Referat umrissen, aber auch kritisch reflektiert werden.

In der Tat wird die Art und Weise wie Gespräche in der Onkologie geführt werden von den Fortschritten in der onkologischen Diagnostik und Therapie beeinflusst. Es sind aber auch verschiedene andere, sich gegenseitig beeinflussende Determinanten, welche die Kommunikation in der Onkologie prägen. Dazu gehören das Selbstverständnis der Patient*innen und der Onkolog*innen; das interpersonale psychische Feld, das sich im Gespräch entfaltet; die Wahrnehmung der Onkologie als medizinische Disziplin und der institutionelle Kontext; sowie gesellschaftliche Dimensionen. Diese Determinanten wiederum, welche Veränderungen und Beständigkeit unterworfen sind, werden von übergeordneten Konstanten getragen.

Gewisse Veränderungen in der klinischen Kommunikation sind somit als mannigfaltige Manifestationen dieser Konstanten zu verstehen. Es gilt somit, sich nicht nur auf die manifesten und aktuellen kommunikativen Herausforderungen zu konzentrieren, sondern auch diese Konstanten und verschiedenen Determinanten zu bedenken.

Diese Aussagen werden mit theoretischen Überlegungen und diachronischen klinische Bespielen illustriert.